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Digitaler Klingelbeutel

#Deutschlanddigital in Bonn eröffnet

Wann hat die Digitalisierung angefangen? Was würdest du sagen? Ganz zicher nicht erst in diesem Jahrtausend. Auch Künstliche Intelligenz (KI) gibt es schon viel länger als ChatGPT. Aber manchmal geht das im Denken verloren. Die Ausstellung #Deutschlanddigital wurde heute im Haus der Geschichte in Bonn eröffnet und erinnert daran, dass Digitalisierung nicht nur eine Zukunft, sondern auch eine Geschichte hat.

Pressepreview: #deutschlanddigital
Pressepreview: #deutschlanddigital

Geschichte und Zukunft in #Deutschlanddigital

So findet man dort eine Erinnerung an Jochen Dietrich. Nie gehört? Er war der Erste, der in Deutschland im Februar 1971 in Karlsruhe seinen Abschluss als Diplom-Informatiker gemacht hat. Und um das in einen Bezug zu setzen: Ich wurde einen Monat später in derselben Stadt geboren. Auch der erste Computer von Konrad Zuse steht in Bonn. Doch im Haus der Geschichte schaut man nicht nur zu den Anfängen: Besucher*innen können Beethovens Unvollendete hören, die die Telekom zum 250jährigen Geburtstag des Musikers dank KI eben doch vollendet hat. Und nein, ich habe den Übergang zwischen dem Werk von Beethoven und dem der KI nicht gehört.

Digital Literacy nebenher erworben

Diese Station ist nur eine von vielen, an der man selbst aktiv werden kann. Es laufen beispielsweise viele Videos mit weiterführenden Informationen. Mal sind sie amüsant – wie der Extra3-Beitrag zum Smarthome. Mal informativ, wie ein Beitrag aus den 60er Jahren zur Partnerfindung per Computer. Zusätzlich gibt es so genannte Token-Stationen: Dort schiebt man eine Kunststoffkarte ein und lernt dann nebenbei etwas über die Vor- und Nachteile von Kryptowährungen oder darüber, wie viel sicherer ein Passwort wird, wenn man Buchstaben mit Zahlen kombiniert. In meinem Fall stieg die Sicherheit von vier Tagen auf 12,1 Milliarden Jahre. So lange bräuchte man, mein eingegebenes Password zu knacken.

Besondere Exponate in #Deutschlanddigital

Unter den mehr als 400 Exponaten in #Deutschlanddigital sind einige, die ich besonders erwähnenswert finde:

  • Am 11. Oktober startete E-Commerce. Damals konnte man die neue CD von Sting mit Kreditkarte kaufen.
  • Katharina Nocun, die sich hervorragend mit Verschwörungstheorien und Fake News auskennt, hat von Amazon eine CD voll mit Informationen zu ihrer Person auf Nachfrage bekommen. Der Papierstapel ist ausgedruckt 1,70 Meter hoch.
  • 30.000 Pornoclips werden im Internet weltweit aufgerufen – pro Sekunde!
  • Es gibt Kirchen mit Klingelbeuteln, bei denen man mit der Kreditkarte kontaktlos bezahlen kann.

Tipp: Wenn du’s schon bis Bonn geschafft hast – in der U-Bahn-Galerie hängen Fotos von Kai Löffelbein, die die hässlichen Seiten der Digitalisierung und des Elektroschrotts beispielsweise in Ghana und Indien zeigen.

Wie geht man mit den täglich neuen Entwicklungen um?

Seit ChatGPT auf dem Markt ist, vergeht kein Tag, an dem es nicht irgendwelche Neuigkeiten aus der digitalen Welt gibt. Das haben auch die Ausstellungsverantwortlichen bemerkt. Darum gibt es einen Open Space, in dem bis zum Ende der Ausstellung am 4. Februar 2024 regelmäßig Veranstaltungen stattfinden – beispielsweise zu Live-Gaming, barrierefreier Kommunikation oder Open Data. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenlos.

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