Grundsätzlich lässt sich über die Sinnhaftigkeit streiten, ein Buch zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Jahr 2024 auf den Markt zu bringen. Denn klar ist: Es wird veraltet sein, bevor überhaupt Leser*innen die Möglichkeit hatten, einen Blick hineinzuwerfen. Hinzu kommt: es erscheinen täglich Whitepaper, Artikel oder Videos zum Thema. Wozu also ein Buch (Werbe-Link) wie „Gamechanger Künstliche Intelligenz“ von Nicolai Schümann, das mir der Haufe Verlag zur Rezension geschickt hat?
Erster Eindruck und Aufbau von Gamechanger Künstliche Intelligenz
Auf den ersten Blick sticht „Gamechanger Künstliche Intelligenz“ mit seinem hellrosa Einband hervor – eine erfrischende Farbabweichung von der gewohnten Gestaltung von vielem, was mit KI veröffentlich wird. Da dominieren häufig blaue Farben, ist mein Eindruck. Dann aber beginnt der Autor mit grundlegenden Einführungen in die Geschichte sowohl der Intelligenz als auch der künstlichen Intelligenz. Lesenden, die bereits mit dem Thema vertraut sind, werden diese Rückblicke redundant erscheinen. Auch im fünften Kapitel taucht Schümann tief in die Vergangenheit ein: Dort geht es um das Thema Innovation – und zwar beginnend in der Steinzeit, worauf dann die landwirtschaftliche Revolution und die Bronze- und Eisenzeit folgen. Hinzu kommt der eher wissenschaftliche Schreibstil, den ich als etwas trocken empfinde.
Die tiefere Auseinandersetzung mit KI
Im dritten und vierten Kapitel nimmt das Buch an Fahrt auf und beleuchtet die vielen Vorteile, die KI für die Kreativität und Innovation in Unternehmen bieten kann. Schümann geht auf computergestützte Kreativität ein und erklärt, wie KI-Tools bei Brainstorming, Analysen und dem Kuratieren von Inhalten helfen können. Außerdem zeigt er, welche Rolle KI in der Unterstützung kreativer Prozesse beispielsweise durch Simulationen oder Dekonstruktion haben kann.
Speziell das sechste Kapitel widmet sich den möglichen Auswirkungen von KI auf verschiedene Branchen. Besonders aufmerksam habe ich gelesen, was der Autor über die Medienbranche schreibt. Allerdings habe ich dort nichts wirklich Neues erfahren. Das allerdings hatte ich auch nicht wirklich erwartet.
Wer ist die Zielgruppe von Gamechanger Künstliche Intelligenz?
Obwohl „Gamechanger Künstliche Intelligenz“ sicherlich wertvolle Einblicke in die Anwendung von KI in Unternehmen bietet, könnten einige Leser*innen enttäuscht sein. Nämlich die, die wie ich die Coverfarbe Rosa eher im privaten, spielerischen aber auch praxisbezogenen Umgang mit KI sehen, und leider auch den Titel so gedeutet haben. Meine Erwartung, Inspiration für den individuellen oder kleingewerblichen Gebrauch von KI in Zusammenhang mit Kreativität zu finden, hat sich nicht erfüllt. Das Buch richtet es sich eben eher an F&E- und Innovationsabteilungen in großen Firmen.
ChatGPT 4 hat aus den Notizen, die ich mir während des Lesens gemacht habe, eine Rezension geschrieben, die ich nochmals überarbeitet habe.